CRM

Informationen auf Knopfdruck: Oder wie Ihnen Ihr CRM-System bei einer BaFin-Überprüfung hilft

Michael Degroute23.03.2016

Banken stehen heute unter dem Druck, transparent und gleichzeitig vertrauenswürdig zu sein. Alleine im Zuge der BaFin-Vorgaben gilt es, eine Reihe an Kennzahlen verfügbar zu haben. Das bedeutet aber auch, auf die Daten zugreifen zu können, ohne erst langwierig die Informationen aus verschiedenen Quellen zusammentragen zu müssen. Hier kann ein CRM-System wertvolle Dienste leisten.

Banken agieren in einem höchst sensiblen Umfeld, Vertrauen und Transparenz spielen eine wichtige Rolle. Seit der Finanzkrise vor knapp einem Jahrzehnt hat sich vieles verbessert, enorme Fortschritte wurden gemacht, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unlängst berichtete. Einen wichtigen Anteil daran hat die Finanzaufsicht BaFin. Diese überwacht Finanzinstitute laufend und achtet dabei auf verschiedene Punkte, um Funktionsfähigkeit, Integrität und Stabilität des Finanzsystems sicherzustellen.

So müssen Kreditinstitute beispielsweise laut § 10 KWG i.V.m. Art. 92 bis 386 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen – Capital Requirements Regulation (CRR) angemessene Eigenmittel haben. Dafür müssen Banken zu jedem Zeitpunkt mindestens eine harte Kernkapitalquote von 4,5 Prozent, eine Kernkapitalquote von sechs Prozent und eine Gesamtkapitalquote von acht Prozent erfüllen. Im Rahmen der laufenden Aufsicht überwachen die Mitarbeiter der Bankenaufsicht zudem, ob die Institute für eingegangene Risiken aus den Bilanzaktiva und den außerbilanziellen Geschäften – etwa aus Forderungen, Wertpapieren, Derivaten oder Beteiligungen – über ausreichende Eigenmittel verfügen. Neben Ausfall- und Marktrisiken müssen zudem auch operationelle Risiken mit angemessenen Eigenmitteln unterlegt werden.

Sensible Informationen

Damit enden die Anforderungen aber noch lange nicht, so müssen die Institute zusätzlich Mittel für den Kapitalerhaltungspuffer, den Antizyklischen Kapitalpuffer und nach entsprechender Anordnung auch für den Kapitalpuffer für systemische Risiken, den Kapitalpuffer für global systemrelevante Institute und den Kapitalpuffer für anderweitig systemrelevante Institute vorhalten (§ 10c bis 10i KWG).

BaFin ist die Abkürzung für Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Hauptanliegen der BaFin ist es, ein stabiles und vertrauenswürdiges Finanzsystem in Deutschland zu gewährleisten. Sie fungiert dabei als Finanzaufsicht.

Darüber hinaus prüft die Bankenaufsicht, ob die Liquidität ausreichend ist, also ob die Institute ihre Mittel so anlegen, dass jederzeit eine ausreichende Zahlungsfähigkeit gewährleistet ist (§ 11 KWG).

Im Rahmen des bankaufsichtlichen Überprüfungsprozesses (Supervisory Review Process- SRP) überwacht die BaFin zudem auch diejenigen Risiken, die nicht nach der CRR mit Eigenmitteln zu unterlegen sind (§ 6b KWG). Kernelemente des SRP sind die Etablierung adäquater Risikomanagementsysteme und deren Überwachung durch die Aufsicht: So müssen die Institute den so genannten „Internal Capital Adequacy Assessment Process“ (ICAAP) einrichten, der gewährleistet, dass sie über genügend internes Kapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken verfügen.

Außerdem müssen angemessene Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse („Robust Governance Arrangements“) vorliegen. Dabei muss die Organisation eines Kreditinstituts nach Art und Umfang der betriebenen Geschäfte angemessen gestaltet werden. Dazu müssen die Institute die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) erfüllen. Sie müssen also in der Lage sein, Risiken zu erkennen, zu messen und zu kontrollieren.

Komplexe Prozesse erfordern geeignete Vorkehrungen

Da Bankgeschäfte immer komplexer werden, müssen die Institute geeignete Vorkehrungen schaffen, um ihre unterschiedlichen Risiken zu steuern und zu überwachen. Daher ist es eine wichtige Aufgabe der BaFin zu prüfen, ob die bankeigenen Risikocontrolling- und Managementsysteme dies leisten können.

Letztlich dreht sich alles darum, dass Banken ihre Kunden kennen und die Risiken die sie eingehen, transparent und vergleichbar darstellen. Hierzu gibt es einige Kennzahlen, wie beispielsweise „Risk Weighted Assets“, also darüber wie viel Eigenmittel für die Finanzierung eines bestimmten Objekts hinterlegt werden müssen.

Kenne deine Kennzahlen

Dabei spielen natürlich die IT-Systeme der Banken eine wichtige Rolle. Denn es stellt sich für Finanzinstitute die Frage, ob die IT-Systeme soweit darauf eingestellt sind, dass die Informationen auf Knopfdruck verfügbar sind und ausgewertet werden können und ob sich der dafür nötige Aufwand in Grenzen hält. Was allerdings eher selten der Fall ist. So sind meist verschiedenste Systeme vorhanden, die relevante Informationen enthalten. Noch komplexer und komplizierter wird es, wenn dann noch Auslandstöchter, Niederlassungen und ähnliches dazukommen, die nicht selten andere Bezeichnungen oder Standards verwenden.

Wichtige Kennzahlen sollten daher bei jeder Finanzierung hinterlegt werden. Und zwar möglichst einheitlich und in einem System. Gerade hier kann ein modernes CRM eine wichtige Basis sein, die alle relevanten Informationen enthält. Grundlegende Kennzahlen wie

  • Was wurde finanziert?
  • Wie sieht die Bewertung aus?
  • Wie hoch wird das Risiko eingestuft?
  • Wieviel Eigenmittel müssen dafür hinterlegt werden?

lassen sich in einem strukturierten Finanzierungsprozess abbilden. Zudem kann ein derartiges System der Kontrolle dienen.

CRM hilft mit Informationen auf Knopfdruck

So lässt sich kontrollieren, ob der „Know Your Customer“-Check durchgeführt wurde oder auch, ob alle relevanten Kundenunterlagen – also etwa die aktuelle Bilanz – vorhanden sind. Ebenso schnell und problemlos lässt sich feststellen, ob alle notwendigen, laufenden Überprüfungen während einer Finanzierung durchgeführt wurden, also beispielswiese die aktuelle Bewertung und Überprüfung einer finanzierten Lagerhalle. Zudem kann ein modernes CRM-System finanzierte Assets managen.

Im Bankenbereich ist der Umgang mit Kundendaten nachvollziehbarerweise äußerst sensibel. Nicht jeder Mitarbeiter und jede Abteilung darf auf alle Daten Zugriff haben. Schwester- oder Tochterunternehmen dürfen beispielsweise ohne Einwilligung des jeweiligen Kunden keine Daten sehen. Bei einer Vielzahl von Abteilungen, Auslandsgesellschaften, Schwester- und Tochterunternehmen, vielleicht noch mit teilweise verschiedenen Beteiligungsverhältnissen, ergibt sich eine sehr komplexe Situation. Hierzu werden Security Konzepte erstellt, dass die Daten zu den Kunden nur von den Mitarbeitern eingesehen werden können, die dazu auch berechtigt sind. Sollen allerdings Auswertungen gemacht werden oder wenn eine Übersicht über alle relevanten Daten im Zuge einer Überprüfung nötig ist, dann müssen die Daten auch kumuliert zur Verfügung gestellt werden können. Und genau hier kann ein CRM-System helfen.

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Über den Autor: Michael Degroute

Michael Degroute ist Senior Sales Manager bei COSMO CONSULT in Neumarkt i.d.OPf. (vormals FWI Gruppe). Seine berufliche Laufbahn begann bei der Raiffeisenbank, wo er als Kundenbetreuer die Grundlagen des Bankgeschäfts kennen lernte. Im Anschluss war er als Sales Manager für die Erste Group Immorent tätig und betreute dort die Großkundenabteilung der Erste Bank und der Allgemeinen Sparkasse Oberösterreich. 

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