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Sächsische Walzengravur GmbH

Nach ERP-Migration für die Zukunft gerüstet

„Wir arbeiten erstmals mit einer modernen Technologie, mit der uns künftig alle Türen offenstehen. Wir können uns mit Kunden und Lieferanten vernetzen, ohne dass uns dabei fehlende Schnittstellen einen Strich durch die Rechnung machen.“

Michael Wiegner, Geschäftsführer der Sächsischen Walzengravur GmbH

Unternehmensprofil

Bild: SWG Logo

Galt das Deutsche Reich bei seiner Gründung 1871 noch als industriell rückständig, holte die Wirtschaft in den Jahren danach schnell auf: Im ganzen Land entstanden Fabriken, viele davon im Maschinen- und Anlagenbau. Genau zu dieser Zeit um 1890 gründete der Graveur August Dippmann im sächsischen Frankenberg seinen Betrieb zur Herstellung von Walzen und Gravuren für Druck und Prägung. Das Unternehmen wuchs rasch und bezog schon bald neue Räume. In den Dreißigerjahren exportierte die Sächsische Walzen-Gravieranstalt (SWG) August Dippmann & Co. bereits weltweit. In der Nachkriegszeit entwickelte sich das Unternehmen dann zu eine Art Hidden Champion der DDR – das einzige Gravurunternehmen seiner Art im gesamten Ostblock. Nach der Wende stand man wegen der zuvor staatlich erzwungenen Ostorientierung vor existenziellen Problemen: Quasi über Nacht brachen 90 Prozent des Umsatzes weg, weil die Kunden nicht mehr zahlten oder existierten. „Im ersten Winter nach der Wende lagen die Heizkosten höher als der Umsatz“, blickt Geschäftsführer Michael Wiegner zurück. Dann übernahmen die Nachfahren von August Dippmann gemeinsam mit der Janoschka-Gruppe, ein auf Prepress-Verfahren spezialisierter Full-Service-Provider für die Verpackungsindustrie, das Unternehmen. Heute liefert die SWG Druck- und Prägeformen für Verfahren wie Sieb-, Tief- oder Flexodruck. Weltweit gibt es nur wenige Anbieter mit einem so breiten Leistungsspektrum. Der Vorteil für die Kunden: Sie erhalten Formen für unterschiedliche Druckverfahren aus einer Hand und gewährleisten so ein einheitliches Erscheinungsbild, unabhängig von den Verfahren und eingesetzten Materialien.

Keine Druckform gleicht der anderen

Die SWG ist ein klassischer Einzelfertiger. Jeder Zylinder ist ein Unikat, exakt zugeschnitten auf die individuellen Anforderungen des Kunden. Graviert wird per Laser oder elektromechanischem Gravurverfahren – gesteuert von einem CAD-System. Was einfach klingt, entpuppt sich in der Praxis jedoch als komplex und beratungsintensiv. „Die gleichen Verpackungen produzieren häufig verschiedene Druckereien mit unterschiedlichen Maschinen und unter jeweils anderen Rahmenbedingungen. Trotzdem soll das Ergebnis am Ende identisch sein. Das lässt sich nur mit aufwendigen Abstimmungsprozessen erreichen“, betont Wiegner. Stehen die Anforderungen fest, hat das Unternehmen teilweise weniger als drei Tage Zeit, um die Druckform anzufertigen und auszuliefern. Die Einsatzbereiche der Druckformen sind breit gefächert und reichen von Verpackungen, über Servietten und Tapeten bis zu Lederimitaten für Kfz-Cockpits.

Integrationsfähigkeit gab den Ausschlag

Mehr als 16 Jahre arbeitete das Unternehmen mit der ERP-Lösung Microsoft Dynamics NAV. Die inzwischen veraltete Software konnte mit den stetig wachsenden Anforderungen schon lange nicht mehr Schritt halten. Weil passende Schnittstellen fehlten, konnte man die Bilddatenbank nicht anbinden, die man für die Verwaltung der Druckmotive nutzte. Informationen aus der Unternehmenssoftware mussten die Mitarbeiter daher im Laufe des Fertigungsprozesses stets manuell ergänzen. „Die Schnittstellenproblematik veranlasste uns, die Software zu wechseln. Wir wollten uns technisch öffnen, um besser auf künftige Anforderungen vorbereitet zu sein“, betont Wiegner. Am Ende setzte sich die aktuelle Version von Microsoft Dynamics NAV gegen die ERP-Programme von IFS, SAP u.a. durch. „Nach 16 Jahren kann man kaum noch von einer Migration sprechen, deshalb haben wir auch über den Tellerrand geschaut“, ergänzt er. Im direkten Vergleich der Systeme konnte die Microsoft-Lösung indes die meisten Pluspunkte sammeln: Zum einen gestaltete sich die Integration besagter Bilddatenbank erheblich einfacher, zum anderen lehnte sich die neue Version an bekannte Strukturen und Begrifflichkeiten an, was den Mitarbeitern die Einarbeitung erleichterte. Zu guter Letzt ist auch die Administration dank SQL-Datenbank erheblich einfacher und preiswerter als z.B. bei IFS.

Ein Partner mit vielen Talenten

Zu den entscheidenden Punkten gehörte auch die Wahl des Softwarepartners. „Unser bisheriger Partner hatte lediglich zwei kompetente Mitarbeiter. War der eine im Urlaub und der andere krank, dann hatten wir ein Problem“, erklärt Wiegner. Man suchte deshalb nach einem größeren Softwarehaus, das regional verankert und thematisch breit genug aufgestellt ist, um das Unternehmen auf den Weg in eine digitale Zukunft zu begleiten. Mit mehr als 1.000 Mitarbeitern an weltweit 42 Standorten konnte die COSMO CONSULT-Gruppe diese Anforderungen am besten erfüllen. Das Software- und Beratungsunternehmen gehört zu den weltweit führenden Microsoft-Partnern. Das Produktportfolio umfasst neben CRM- und ERP-Systemen auch moderne Technologien aus Bereichen wie Internet of Things, Industrie 4.0 oder Künstliche Intelligenz. „COSMO CONSULT brachte nicht nur die notwendige Unternehmensgröße mit, sondern auch das erforderliche Know-how und ein breites digitales Lösungsangebot. Angesichts der Investitionssicherheit konnten wir schnell Vertrauen fassen“, erinnert sich der Geschäftsführer.

Schlanke, flexible Prozesse

Bei der Einführung galt die Devise, möglichst nah am Standard zu bleiben. Dies gelang, dank der Flexibilität des ERP-Systems. So konnte man etwa die Profit-Center-Struktur des Unternehmens eins zu eins umsetzen, ohne die Software hierfür zu verbiegen. Anstelle komplexer Eingabemasken sehen die Mitarbeiter nur jene Funktionen, die sie für Ihren Job benötigen. Um Aufträge zu bearbeiten, an denen mehrere Unternehmensbereiche beteiligt sind, können sie bei Bedarf auch auf Informationen angrenzender Sparten zurückgreifen. Auf diese Weise arbeitet das Unternehmen bei komplexen Aufträgen flexibel und dennoch schlank.

Neustart mit den Altdaten der letzten 15 Jahre

Ein weiterer wichtiger Punkt betraf die Übernahme der Altdatenbestände, da alte Aufträge häufig nützliche Hinweise für das laufende Geschäft liefern. „Zum Glück gab es bei COSMO CONSULT noch Mitarbeiter, die sich mit der alten Datenbank auskannten. Wir haben nicht jedes Detail übernommen, konnten aber mit allen relevanten Informationen aus Aufträgen der letzten 15 Jahre starten“, erklärt Wiegner. Um die besonderen Anforderungen der Einzelfertigung abzubilden, entschied sich das Unternehmen für partielle Anpassungen der Unternehmenslösung. „Obwohl COSMO CONSULT mit cc|auftragsfertigung eine Branchenlösung im Programm hat, führten die Consultants eine Prozessanalyse durch. Die ergab, dass wir nur einen kleinen Teil der Zusatzsoftware genutzt hätten. Dass man uns so objektiv beraten hat, empfanden wir als ausgesprochen fair“, unterstreicht Wiegner. Anstelle der Branchenlösung ist OP Plus hinzugekommen, eine Erweiterung für die Finanzbuchhaltung, die den Mitarbeitern unter anderem detaillierte Anlagenauswertungen liefert. Darüber hinaus setzt die SWG die mobile Lösung cc|mobile solution ein, um Leistungen für eine Tochtergesellschaft direkt am Ort des Geschehens zu erfassen. Die Informationen werden in Microsoft Dynamics NAV konsolidiert und monatlich abgerechnet. 

Grundstein für die Zukunft gelegt

Mit der neuen ERP-Software gelang es dem Projektteam, nah am Standard zu bleiben und zentrale Prozesse deutlich zu vereinfachen. Trotz der Gewinne für das Tagesgeschäft betrachtet Michael Wiegner Microsoft Dynamics NAV vor allem als Investition in die Zukunft. „Wir arbeiten erstmals mit einer modernen Technologie, mit der uns künftig alle Türen offenstehen. Wir können uns mit Kunden und Lieferanten vernetzen, ohne dass uns dabei fehlende Schnittstellen einen Strich durch die Rechnung machen.“ Die laufende Zusammenarbeit mit COSMO CONSULT bewertet er durchweg positiv: „Das System läuft absolut stabil. Serviceeinsätze waren bislang kaum ein Thema. Änderungswünsche setzt COSMO CONSULT sehr schnell um.“ Ein wichtiges Thema – wenn auch noch Zukunftsmusik – ist die Maschinensteuerung mit Industrie 4.0-Technologien. Als erste Folgeprojekte nach der erfolgreichen ERP-Implementierung stehen vielmehr die Integration eines Dokumentenmanagementsystems und eines Zusatzmoduls, um die Produktionsplanung zu visualisieren, ganz oben auf der Wunschliste. 

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Jan Lödige
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